Der Kreis als Kultur-Akteur

Veröffentlicht am 09.07.2015 in Kreistagsfraktion

(Dr. Dieter Schmidt, Juli 2015)

Die Haushaltsberatungen des Kreistags für 2015 haben gezeigt, dass Kultur überwiegend als Kostenfaktor behandelt wird. Man verlässt sich auf unseren  Kreisarchivar, der mit großem Einsatz, auch eigener ehrenamtlicher Arbeitskraft, Bewundernswertes für die kulturelle und künstlerische Profilierung des Landkreises Tübingen leistet. Die SPD-Fraktion hatte bei den Haushaltsberatungen für 2015  beantragt, die Kulturkonzeption des Landkreises mit ihren Angeboten zum Thema einer Kreistagsberatung zu machen. Im Sozial- und Kulturausschuss (SKA) hat sich dann nach Vorstellung der vielfältigen kulturellen Kreisaktivitäten durch Dr. Wolfgang Sannwald eine angeregte Diskussion zwischen Fraktionen und Verwaltung entwickelt. Wir haben dabei auf „Überlegungen zu einer Vernetzung der Kulturarbeit im Landkreis Tübingen“ zurückgegriffen, die dem „Kultur- und Schulausschuss“ im September 1993 von der Verwaltung vorgelegt wurden und beachtenswerte Grundsätze auch für den gesellschaftlichen Auftrag der heutigen Kulturangebote formuliert.

Zentral ist die Verbindung von Sozialem und Kultur. „Dabei ist daran gedacht, einzelne Themen aus dem sozialen Bereich in die öffentliche Diskussion zu tragen, sowie soziales Lernen und Persönlichkeitsbildung zu fördern.“ In der heutigen Kulturkonzeption bewährt sich dieser Ansatz in der subsidiären Förderung der Erinnerungskultur, mit dem Schwerpunkt „Erinnerungskultur zu NS-Verbrechen vor Ort“.

Unbestritten ist, dass Kultur im Landkreis zunächst Kultur der Städte und Gemeinden ist. Aber es gilt auch, dass der Landkreis im Rahmen seiner Ausgleichsfunktion Kunst und Kultur als übergreifende Form der Daseinsvorsorge fördert. Das zeigt sich vor allem bei der ausgleichenden Theaterversorgung im Landkreis.

In den Haushaltsberatungen für 2015 waren die von der SPD-Fraktion beantragten zusätzlichen Fördermittel für die im Landkreis wirkenden Theater umstritten. Der  aktuelle Vorschlag des Landrats, im Kreistag ein Jahr vor dem Ablauf der für drei Jahre geltenden Finanzierungszusage die künftige Theaterförderung in den Gremien zur Diskussion zu stellen, ermöglicht ohne Zeitdruck die Entwicklung einer sinnvollen Konzeption.

In der im SKA vorgelegten Kulturkonzeption wird eine weitere Vorlage der Verwaltung zur „Ermöglichung kultureller Teilhabe“ angekündigt. Die rechtzeitige Beteiligung der Fraktionen wird den Meinungsbildungsprozess zu diesem „wünschenswerten kulturellen Handlungsfeld“ bereichern.

 

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