Presseerklärung: Tödliche Messerattacke im Alten Botanischen Garten

Veröffentlicht am 26.03.2023 in Ortsverein

Am Samstag haben Vertreter:innen der Tübinger SPD und Jusos im Alten Botanischen Garten des Opfers der Messerattacke am Donnerstag gedacht und am Tatort Blumen niedergelegt. Darunter waren die Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Andrea Le Lan und Florian Burkhardt, der Bundestagsabgeordnete Martin Rosemann, die Landtagsabgeordnete Dorothea Kliche-Behnke, der Vorsitzende der Gemeinderatsfraktion Martin Sökler sowie der Juso-Vorsitzende Louis Renz. Wir wollen anteilnehmen und unsere Betroffenheit über diese schreckliche Tat ausdrücken. Zuallererst ist sie ein trauriger Verlust für die Angehörigen des jungen Mannes, denen wir unser tief empfundenes Mitgefühl aussprechen wollen. Wenn ein Mensch gewaltsam stirbt, ist das eine Tragödie für die gesamte Stadt, die darauf mit Zusammenhalt und Anteilnahme reagieren sollte. Uns erschüttert, dass eine solche Tat am Tag nur wenige Meter von einem Spielplatz entfernt stattfinden kann. Wir danken der Polizei, die durch schnelles und entschiedenes Handeln, den Tatverdächtigen in Gewahrsam nehmen konnte. In der Stadtgesellschaft gibt es viele Fragen und Unsicherheit aufgrund dieser Tat. Wir vertrauen darauf, dass der Rechtsstaat für Klarheit und ein gerechtes Urteil sorgen wird.

 

Eigentlich würden wir es dabei gerne belassen. Aber die Äußerungen des Tübinger Oberbürgermeisters zu dieser Tat, zwingen uns dazu, uns auch hierzu zu äußern:

Entschieden lehnen wir es ab, dass diese Tat ohne Umschweife politisiert und instrumentalisiert wird, und zwar ohne, dass alle Hintergründe bekannt sind. Von der Herkunft des Opfers automatisch auf kriminelle Umstände zu schließen, offenbart die eigene rassistische Weltsicht. Und anzudeuten, dass es diese Tat nicht gegeben hätte, wenn „kriminelle Asylbewerber nicht in unseren Städten untergebracht wären“, ist eine abscheuliche Schuldumkehr, die das Opfer schlussendlich für die Tat mitverantwortlich macht.

Dass solche Aussagen nicht von der AfD oder noch weiter rechts kommen, sondern von der Tübinger Stadtspitze kommen, ist erschreckend. Niemand leugnet Herausforderungen bei der Integration. Aber dieses Verhalten ist eines Oberbürgermeisters unwürdig und wir verurteilen es.

 

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